Am 27.10.1942 – heute vor 81 Jahren – wählten Moritz Arndt und sein Bruder Walter den Freitod die Deportation vor Augen. Am 8. September 1942 waren bereits ihre beiden Schwestern Martha und Else Frieda nach Theresienstadt deportiert worden. Mit ihnen hatten sie zusammen in der Essener Str. 11 gewohnt.
Der Studienrat Moritz Arndt hatte in Berlin studiert und seine Staatsprüfungen als Lehrer abgelegt. Danach zog er als Soldat in den Ersten Weltkrieg.
Nach Kriegsende begann er seine Tätigkeit als Studienrat an der Städtischen Fichte-Realschule in der Stephanstraße in Moabit. Am 3. April 1933 wurde er als Jude zusammen mit seinem Kollegen Eugen Wolbe vom NS-Staat mit Berufsverbot belegt und musste umgehend die Schule verlassen. Er hat dann sein Leben mit Aushilfsarbeiten auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee fristen müssen.
Vor dem Haus Essener Str.11 erinnern vier Stolpersteine an ihn und seine Geschwister. Die Hausbewohner wurden sich offensichtlich heute wieder dieser Stolpersteine bewusst.
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