20.April 1942 – Todestag von Norbert Kubiak

Dominikanerkloster St. Paulus in der Oldenburger Strasse / Berlin-Moabit. TAL

Wer war Norbert Kubiak? Jedesmal, wenn ich an der Pforte des Dominikanerkloster in der Oldenburger Strasse vorbeigehe, verzögert sich mein Schritt. Ich suche mit den Augen seinen Stolperstein. Im Mai 2004 hat der Luisenstädtische Verein ihn dort legen lassen. Norbert Kubiak ist am 10.11.1892 in Magdeburg als Sohn eines Maschinenführers geboren worden. Er fing als Handelsgehilfe an zu arbeiten, 1913 wechselte er als Laie zum Dominikanerorden in Venlo und arbeitete dort in der Küche und im Internat. Im Ersten Weltkrieg wurde er eingezogen, danach trat er 1920 als Laienbruder in den Orden ein. Er übernahm verschiedene Tätigkeiten, arbeitete als Koch und als Hausbruder, zuletzt war er Fahrer des Provinzial Pater Laurentius Siemer. In dieser Zeit wurde er 1941 verhaftet, weil man ihm herabsetzende Äußerungen über den Nati­onalsozialismus und führende NS-Persönlichkeiten vorwarf. Vom Gefängnis aus kam er in das Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg. Sein Orden erhielt dann die Mitteilung, daß er am 20.4.1942 gestorben sei. Weitere Umstände wurden nicht mitgeteilt. Im Sterbezweitbuch des Standesamt Oranienburg finden sich als Todesursache die Angaben „Herzschwäche“ und „allgemeine Körperschwäche“. Diese Angaben wurden gern auch bei den Euthanasieverfahren verwendet. Norbert Kubiak war bei seinem Tod 49 Jahre alt. Weitere Einzelheiten zu seiner Verhaftung und seinem Tod sind nicht bekannt geworden. – Ein vergessenes Schicksal von so vielen. art-

Stolperstein für Norbert M. Kubiak in der Oldernburger Straße / Berlin-Moabit. TAL


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