Trauer, Empörung – und Hilflosigkeit

Am 13. Oktober 2019 auf dem Bebelplatz, Berlin

Zu der Solidaritätsdemonstration nach dem Anschlag in Halle waren am Sonntag auf dem Bebelplatz die unterschiedlichsten Menschen und Gruppen erschienen. Sie einte das Gefühl der Trauer, der Empörung – und der Hilflosigkeit. Das machten die unterschiedlichen Redner wie Mischa Ushakow von der Jüdischen Studierendenunion Deutschland, Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und Antisemitismus oder Ferat Kocak (Linke) deutlich. Vertreter von Flüchtlingen aus der Dritten Welt zeigten eine weitere Perspektive von erlebter Menschenfeindlichkeit im Zufluchtsland Deutschland auf. Gemeinsam war ihnen allen der Appell an den Staat und die Gesellschaft, den Schutz der jüdischen Gemeinden und von anderen Minderheiten lückenlos zu gewährleisten und rechtsextreme Gewalt mit den vorhandenen Rechtsmitteln konsequent zu verfolgen.
Lala Süsskind ist es hoch anzurechnen, dass sie durch die Nennung der Namen auch den beiden ermordeteten Menschen in Halle ihre Identität zurückgegeben hat. Bis jetzt waren sie in den Medien nur nebenbei genannt worden, während die ganze Aufmerksamkeit der vor einem Massaker bewahrten jüdischen Gemeinde in Halle galt.
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