Nachdenken in Halle

Elischa Portnoy ist Rabbiner in Halle und in Desssau.
Am 8. November bei der Grundsteinlegung in Dessau. TAL

Über einen Monat nach dem Anschlag in Halle ist die Gemeinde allmählich imstande über das Geschehen nachzudenken und die Erlebnisse auf sich zu beziehen.
Rabbiner Elischa Portnoy ist Rabbiner hier und in Desssau. Gerade hat er in Dessau die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der dortigen Synagoge mitgestaltet.
Besonders von den Älteren wird er um Rat gefragt, ob sie nicht besser woanders hinziehen. Er gibt ihnen dann zu bedenken, dass die Antwort auf diese Frage gut überlegt sein will. Wo denn ließe sich ein jüdisches Leben in einer Gemeinde besser und ungefährdeter führen? Für die jüngeren Gemeindemitglieder ist Weglaufen eher keine Alternative, auch wenn das Erschrecken über die erlebte Lebensbedrohung noch gegenwärtig ist.
Die Hallenser Gemeinde erfährt zur Zeit viel Ermutigung und Zuspruch. Möge diese Situation lange anhalten.

Die Landesregierung ist jetzt offenbar aufgerüttelt. Bei der Ausgestaltung der Sicherheitsmaßnahmen für die Jüdischen Gemeinden und bei den Neubauprojekten der Synagogen in Dessau und Magdeburg gibt es spürbare Fortschritte.
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