Revolutionäres Schulkonzept

Hand in Hand’s “Bridge over the Wadi” School in Kafr Kara, Israel, 2006. Fotograf RickP. Unter CC BY 2.5.

In einem ausführlichen Bericht schildert Chefredakteur Yves Kugelmann in der Schweizer Wochenschrift Tachles den langwierigen Weg beim Ausbau einer interreligiösen Schule in Jerusalem. Die Hand-in-Hand-Schule zeichnet sich durch ein Konzept aus, dass christlichen und jüdischen SchülerInnen einen gemeinsamen Unterricht in Arabisch und Hebräisch ermöglicht. Die Schule wird zu einem erheblichen Teil durch Schweizer NGO finanziert. Als die Schule 2007 auf einen neuen Campus zog, beantragte sie gleichzeitig den Aufbau einer Gymnasialstufe. Der wurde ihr versagt. Erst jetzt seit 2021 können die Schüler dort unter großzügigen Lernbedingungen gemeinsam ihre Matura erwerben. Ganz im Sinne Teddy Kolleks, des vormaligen visionären Jerusalemer Bürgermeisters. Kugelmann betont, dass sich seit Kollek die politische Situation aber deutlich verändert habe.

So ist Arabisch neben Hebräisch nicht mehr gleichberechtigte Nationalsprache. Arabische Eltern beklagen in vielen Orten Israels, dass ihren Kindern keine wohnortnahen Schulen mit arabischem Unterricht zur Verfügung stehen. Christliche Kirchen beobachten zunehmende Angriffe von radikalen jüdischen Gruppen auf ihre Glaubensgemeinschaften.
Da ist das Konzept der Hand-in Hand- Schule, von denen es mittlerweile mehrere in Israel gibt, geradezu revolutionär.
Von diesem Hintergrund erfährt der Tagesspiegelleser in Andrea Krogmanns Bericht vom 22.Mai 2022 zum selben Thema aber nichts.
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