Neues Filmmuseum in Hollywood – ohne Juden?

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Das bekannte Zeichen. TAL

Im September 2021 fand die Galaeinweihung des neuen Filmmuseum in Los Angeles statt. Die Website Rolling Stone berichtete darüber. Die ersten Besucher waren konsterniert. Wo fanden sich die überwiegend jüdischen Gründungsväter dieses magischen Ortes, häufig Emigranten, die vor der Bedrohung in ihren Heimatländern geflohen waren? Es fielen Namen wie Carl Laemmle und Jack Warner. Es sei wie in einem Museum für die Kunst der Renaissance – und es fehlten die Italiener, ließen sich andere vernehmen.

Haim Saban, der mit der größten Spende dieses Museum überhaupt erst ermöglichte hatte, äußerte sich optimistisch, dass der jüdische Anteil an Hollywoods Filmindustrie in Zukunft sichtbarer dargestellt werden würde. In diesem Sinne äußerte sich auch der frisch gebackene Direktor dieses Museum, Bill Kramer. Aber nachdem mittlerweile über 290 000 Besucher diese falsch gewichtete Ausstellung gesehen haben, ist der Fehler erst einmal unübersehbar geschehen. Die Kuratoren haben sich inzwischen mit viel Kritik und Unverständnis auseinandersetzen müssen. Eine Überarbeitung der Ausstellung steht ihnen unausweichlich bevor.
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A.Granach, in „Adano“ NY 1945. Fotograf G.Karger. AdK Berlin, Alexander-Granach-Archiv


Aber auch woanders geschehen Fehler. So findet man beispielsweise auf der Website www.wir-juden unter dem Begriff Juden in Hollywood viele bekannte Namen, den von Alexander Granach sucht man aber vergeblich. 1938 in die USA geflohen trat er an der Seite von Greta Garbo in „Ninotschka“ (Ernst Lubitsch 1938) auf, in „Auch Henker sterben“ von Fritz Lang (1943) und im Streifen „Das siebte Kreuz“ von Fred Zinnemann (1944).
Aber Fehler lassen sich auch hier korrigieren.
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