Louisiana – ein Muss.

Louisiana. TAL

Wer nach Kopenhagen fährt, darf es nicht versäumen, auch dem Louisiana einen Besuch abzustatten. Es ist sicherlich eines der schönsten Museen der Welt. Hoch über dem Öresund gelegen, mit einem weiten Blick auf das Meer, unprätentiös, fast bescheiden. Erst ein längerer Besuch erschließt einem die großzügige Anlage, die sich ideal in die Landschaft einfügt. und zu seinem Namen gibt es auch noch eine schöne Geschichte.
Die Ausstellungen des Louisiana finden immer wieder allgemeine Aufmerksamkeit. Und die halbstündige Anreise nach Humlebaeck mit folgendem Fußweg hält kaum einen Besucher ab.


Im Mai war dieses Museum in der Lage, sich mit drei bemerkenswerten Ausstellungen vollkommen unterschiedlicher Künstler den aktuellen großen Themen wie Rassismus, Kolonialismus, Apartheid und Antisemitismus zu stellen.

Firelei Báez. TAL

Den Westflügel beherrscht die dominikanisch-us-amerikanische Künstlerin Firelei Báez (1981 -) mit ihren großformatigen überaus farbigen Bildern. Sie stellt Geschichten von Sklaverei und Unterdrückung dar. Da ihr dabei schriftliche Zeugnisse fehlen, greift sie auf Erzählungen ihrer karibischen Familie und auf die Mythologie der Indigenen zurück.

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William Kentridge at exhibition opening in Melbourne on 7 March 2012 at ACMI, Melbourne, Australia. Fotograf Peter Campbell. Unter CC BY-SA 3.0

In der Galerie-Halle ist William Kentridge´s ( 1955 -) neuestes Meisterwerk aufgebaut: The Refusal of Time. Eine Installation, die die verschiedensten Formen der Darstellung enthält. Eine kinetische Skulptur, die den Betrachter und Zuhörer mit einem Feuerwerk von Film, Animation, Musik und Grafik für dreißig Minuten in seinen Bann zieht. Neben dem Hinweis auf schwarze Löcher und Einsteins Theorien sind auch Hinweise auf die Geschichte Südafrikas als Kentridge´s Heimat zu entdecken. Ein Erlebnis. – Die Installation war zuerst auf der Dokumenta 13 zusehen, zwischenzeitlich vom Metropolitan Museum erworben und befindet sich jetzt im Besitz vom Louisiana.

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Chaïm Soutine (1893 – 1943) gehört einer früheren Generation an. In der Gegend von Minsk in eine arme Schneiderfamilie geboren erhält er eine künstlerische Ausbildung in Vilnius. Bald sucht er sein Glück in Paris im Umfeld der Pariser Schule. Das Jüdische Museum Berlin hatte ihr im letzten Jahr eine große Ausstellung gewidmet. Anfangs kommen in seinen Bildern sein von Armut bestimmtes Leben zum Ausdruck. Dann avanciert er, vom Kunsthändler Léopold Zborowski angeregt und unterstützt, mit Bildern aus Frankreichs Süden und später auch mit Portraits kleiner Leute aus der arbeitenden Klasse. Damit erregt er die Aufmerksamkeit des amerikanischen Sammlers Albert C.Barnes. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs ist er als Jude gezwungen, den Judenstern zu tragen. Eine Krankheit hindert in an der Flucht, so stirbt er 1943 in Paris.

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Die Bilder ohne Angaben sind bei einem Besuch des Louisiana-Museums im Mai 2024 entstanden.
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