Im Deutschlandfunk vom 3.März 2018 gibt es ein Beitrag zur Kulturpolitik der polnischen PIS-Regierung zu hören: „Auch im Literaturbereich wird der Zugriff des Staates spürbar“– Die Übersetzerin Dorota Stroinska stellt fest,
“ dass diese Politik nun einen Rubikon überschritten hat, dass jetzt eine Spitze des Eisberges erreicht worden ist, nämlich eine Entwicklung, die Richtung nationalistische Erinnerungspolitik geht, die all diese Jahrzehnte des Aufbaus eines freundschaftlichen, eines offenen Miteinanders, der Öffnung, wie könnte ich sagen, des kollektiven Gedächtnisses in Polen für andere, andersartige Erzählungen, für Juden, für Ukrainer, für Deutsche, also all diejenigen Völker und Ethnien, die in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg ein Drittel der gesamten Gesellschaft ausgemacht haben und die dann nach 1945 auch verschwunden sind. Und für alle diese Menschen, diese Ethnien, verschiedenen Glaubensrichtungen nach 1989, dafür gab es dann einen großen Prozess der Öffnung und der Aufnahme von all diesen Traditionen und Geschichten, auch im literarischen Bereich, und genau jetzt nach diesen 25 Jahren beginnt ein unglaublicher Rückschritt.“
art-