Am 6. März 2018 gab es in der Topographie des Terrors die Gelegenheit, neue Aspekte über den Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 zu erfahren. In einer Veranstaltung der NS-Gedenkorte im Berliner Raum schilderte Prof. Botz von der Universität Wien Details aus seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit.
Nach einem Grußwort von Prof. Nachama und einer Einführung von Prof. Tuchel erfuhren die Zuhörer, wie langfristig strategisch dieser Anschluß angelegt worden ist. Der Anschluß wurde , obwohl 1918 im Friedensvertrag von St. Germain verboten, in den folgenden Jahren immer wieder entweder über den Anschluß von einzelnen östereichischen Bundesstaaten oder über einen wirtschaftlichen Zusammenschluß versucht. Nachdem 1933 die Regierung Dollfuß eine austro-faschistische Diktatur in Östereich installiert hatte, konnten die Nationalsozialisten dort in heftigen innerpolitischen Auseinandersetzungen ihren Einfluß ausweiten, bis es schließlich in einem scheinlegalistischen Verfahren am 13. März 1938 zum Anschluß Östereichs an das Deutsche Reich kam. Die Wehrmacht marschierte ein, und Hitler konnte in Wien die Ovationen der Bevölkerung als Bestätigung seines Handelns entgegennehmen. Die Großmächte und Garanten der Versailler Verträge sahen tatenlos zu.
Das Jahr 1938 läßt sich als Scheitelpunkt der politischen Entwicklung vor dem zweiten Weltkrieg verstehen:
Während sich mit dem Anschluß Östereichs, der Sudetenkrise und nachfolgenden Münchener Konferenz bereits die Konturen des zweiten Weltkrieges abzeichneten, ließ sich die bedrohliche Verfolgung der Juden nach der Deportation polnischer Juden aus dem Reich, der Reichspogromnacht und der Konferenz von Evian nicht mehr übersehen.
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Ein Gedanke zu „Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938“
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