Auch drei Jahre nach den Morden von Hanau fehlt das Gespräch auf Augenhöhe. Das dringend notwendige Gespräch zwischen den Angehörigen, den Zeugen der Taten, den im weiteren Sinn Betroffenen und dem Land Hessen und der Stadt Hanau und ihren verschiedensten Vertretern. Stattdessen findet eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt – ohne Absprache mit den Angehörigen. An Stelle einer breit angelegten Untersuchung wird dem Täter eine medizinische Diagnose gestellt, aber nicht das Umfeld analysiert, in dem diese Tat ungehindert geschehen konnte.
Eine ehrliche Analyse und eine Übernahme von Schuld könnte der Beginn einer neuen Beziehung sein, den viele gesellschaftliche Gruppen fordern, nicht zuletzt die Angehörigen. Sie sehen sich bis jetzt mit dem Vater des Täters konfrontiert, der die Herausgabe der Tatwaffen fordert und sich weiterhin rassistisch äußert.
Kulturinstitutionen wie der Deutschlandfunk und das Gorkitheater erinnern weiterhin an die unverheilte Wunde in Hanau.
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