„Der kalte Blick“ / „Zimne spojrzenie“ / „The cold eye“
Nachdem die Ausstellung bereits in Berlin, Wien und Flossenbürg zu sehen war, wird sie jetzt in Tarnów – am Ort des historischen Geschehens – gezeigt.
Tafel in o.g. Ausstellung gesehen. TAL
Foto in o.g. Ausstellung gesehen. TAL
Hier führten im Sommer 1942 zwei Wiener Anthropologinnen pseudowissenschaftliche Untersuchungen im Sinne der nationalsozialistischen Rassenauffassung an jüdischen Familien durch.
Hier verübte kurz darauf das Polizeibataillon 307 am 14. und 19. Juni auf dem Rynek ein Blutbad an der jüdischen Bevölkerung der Stadt.
Das Blut tausender Ermordeter ist auf das Straßenpflaster geflossen.
Am 65. Jahrestag – der Stadtrat von Tarnów“.
Gedenktafel am Rynek, Ecke ul. Zydowska erinnert an die Ermordung der Tarnower Juden auf dem Rynek. TAL
Tarnóws Einwohner bestanden vor dem Zweiten Weltkrieg fast zur Hälfte aus Juden. Hier waren alle politischen und religiösen Richtungen des Judentums vertreten. Es gab ein lebhaftes jüdisch geprägtes kulturelles Leben. Die Bima der zerstörten alten Synagoge, die gut erhaltene Mikwe, der weitgehend restaurierte jüdischen Friedhof, zahlreiche Häuser und Straßen, wie die ul. Zydowska, ul. Wekslarska oder die ul. Goldhammera erinnern noch heute daran. Nur Juden gibt es keine mehr.
Die Ausstellung ist im Pałacyk Strzelecki zu sehen, einem ehemaligen Schützenhaus am Rande des Strzelecki-Parks mit seinem schönen alten Baumbestand.
„Der kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów“, 6. Juni bis 24. September 2023 im BWA Tarnów / Pałacyk Strzelecki, ul. Słowackiego 1.
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