Ausstellung HIER-DORT DAMALS-HEUTE

Schülerinnen und Schüler entdecken den neuen Gedenkort am ehemaligen Güterbahnhof Moabit

Dieser Gedenkort erinnert an die Deportation von 30 000 Jüdinnen und Juden vom größten Berliner Deportationsbahnhof zwischen 1942 und 1944. Die quälend lange Vorgeschichte dieses Gedenkortes zeichnet sich durch viele Ungereimtheiten in der Vergangenheit aus. So konnte man es in allen Berliner Tageszeitungen und in der Pressemappe des Bezirksamtes Mitte lesen –„Kunstwettbewerb “ Gedenkort Güterbahnhof Moabit“, die zur Anpflanzung der ersten Kiefer am ehemaligen Güterbahnhof Moabit erschien.

Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf von raumlaborberlin“, ein kleiner Kiefernhain, wird jetzt an diesem Ort sichtbar und wirkt auf eine besondere Art versöhnend – trotz der unwirtlichen Lage zwischen Discounter, Baumarkt und Durchgangsstraße.

Einen Glücksfall stellte in diesem Zusammenhang das Schulprojekt dar, zu dem sich die daran Beteiligten anregen ließen. So dokumentierten SchülerInnen der Theodor Heuss-Gemeinschaftsschule seit Ende März die Realisierung des Gedenkortes, um mit den Bildern später eine Ausstellung zu erarbeiten. Der ausführende Gartenbaubetrieb Bauditz lud die SchülerInnen außerdem dazu ein, den Schutzanstrich bei den zwanzig Kiefern zu übernehmen. Trotz Regens waren die Jugendlichen am 4. Mai dabei, die Grundierung auf die Stämme der sechs bis sieben Meter hohen Kiefern aufzutragen. Nach zwei Wochen schlossen sie ihr Werk mit einem weißen Schlußanstrich ab.

Von allen Beteiligten, den Künstlern von raumlaborberlin, dem Gartenbaubetrieb Bauditz und der Schule wurde dieses Projekt begrüßt und nach Kräften unterstützt. Aus den Fotos wurde jetzt unter anderem die Ausstellung HIER – DORT, DAMALS – HEUTE zusammengestellt. Die Ausstellung war vom 8.November 2017 bis zum 12. April 2018 im Rathaus Tiergarten zu sehen.
Mittlerweile ist GLEIS 69 in die Kooperation mit der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule eingestiegen. Wir haben die berechtigte Hoffnung, daß sich daraus zusammen mit der Schule interessante Folgeprojekte entwickeln lassen. Ideen dazu haben wir schon.

Gleichzeitig nutzten Die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre Reisen in den letzten drei Jahre nach Israel, Frankreich und Polen zu reflektieren und in Verbindung zur deutschen Geschichte zu bringen.

Eröffnung der Ausstellung am 8. November 2017. TAL
Eröffnung der Ausstellung am 8. November 2017. TAL

Eindrücke aus der Ausstellung
(Kuratorin Magdalena Zagorski)



Bilder aus Litauen und Lettland

Die Bilder aus Litauen und Lettland zeigen Orte von Tätern und Opfern zugleich. Sie stellen eine unmittelbare Verbindung zum ehemaligen Güterbahnhof Moabit und der historischen Deportationsrampe am Gleis 69 her. Sie stehen für die Gegenwärtigkeit des Geschehens hier und dort.

Offen gelassener jüdischer Friedhof in Merkine / Litauen. Seit Ermordung der jüdischen Bevölkerung des Ortes
ist der Friedhof zugewachsen und nur schwer zu finden. TAL

Offen gelassener jüdischer Friedhof in Merkine / Litauen. TAL
Offen gelassener jüdischer Friedhof in Merkine / Litauen. TAL
Hinweis auf tiefer im Wald liegendes Massengrab. Merkine / Litauen. TAL
Massengrab. Merkine / Litauen. TAL
Gedenkort in Paneirai / Vilnius, Litauen. TAL
Gedenkort in Paneirai / Vilnius, Litauen. TAL
Gedenkort in Rumbula / Vilnius, Litauen. TAL
Gedenkort in Rumbula / Vilnius, Litauen. TAL
Gedenkort in Rumbula , Vilnius / Litauen. TAL
Massengrab für Kinder in Salaspils, Riga / Lettland. TAL

Dokumentation der Realisierung des Gedenkortes Güterbahnhof Moabit und die Beteiligung der Schülerinnen und der Schüler der Theodor Heuss-Gemeinschaftsschule an den Arbeiten im Frühjahr 2017



Die Schülerinnen und Schüler der Theodor Heuss-Gemeinschaftsschule haben die Schritte vom ersten gepflanzten Baum über den Schutzanstrich der Kiefern , die abschließenden Erdarbeiten und die Einweihung am 16. Juni 2017 fotografisch dokumentiert und dann in der Ausstellung in Form eine Videoclips gezeigt. Daher stammen auch die oben dokumentierten Fotos.