
ARI, die Friedensstatue und Mahnmal , wie der Koreaverband betont, ist vielen MoabiterInnen vertraut. Seit fast fünf Jahren sitzt sie ruhig und gelassen an der Birkenstraße Ecke Bremer Straße. Häufig mit Blumen im Arm oder einem Kranz im Haar. Die Frauen vom Koreaverband schauen regelmäßig nach ihr.

ARI hat mehrere Schwestern, so in Regensburg, Frankfurt, Köln aber auch in Taipeh. Mit ihnen macht der Koreaverband auf ein bis heute nicht anerkanntes und ungesühntes Verbrechen aufmerksam. Im zweiten Weltkrieg zwang Japan zehntausende koreanischer Mädchen und Frauen zur Zwangsprostitution in Militärbordellen. Euphemistisch sprach man von „Trostfrauen“. Auch Frauen anderer besetzter Länder waren darunter. Man geht von bis zu 200 000 Frauen aus. Die koreanischen Frauen warten bis heute auf eine Entschuldigung, zu der Japan nicht bereit ist.
Sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist bis heute ein häufig verübtes Verbrechen. Wir erleben es auch aktuell, dass sie als menschenverachtende Waffe im Krieg eingesetzt wird. Sei es in der Ukraine, in Syrien oder in Afrika. Ihre Folgen sind noch Generationen später spürbar.

Der Koreaverband sieht sich mit seiner Friedensstatue ARI anhaltenden Pressionen der japanischen Regierung ausgesetzt. In der Folge wurde ihm von der Berliner Verwaltung schon mehrmals ein Ultimatum zum Abbau von ARI gesetzt. Unterstützung aus der Zivilgesellschaft und Gerichtsentscheidungen haben es ermöglicht, dass sie bis jetzt auf ihrem Stuhl sitzen bleiben kann und Passanten mit ihrer Botschaft informiert.


Das nächste Ultimatum des Bezirksamtes Mitte läuft im September 2025 aus. Der Berliner Kammerchor, die „Vocal-Concertisten“ , erfuhr bei einer Konzertreise in Taipeh „vom Schicksal der ,Trostfrauen‘ und war schockiert über dieses dunkle Kapitel der japanischen Geschichte“. Er entschloss sich daraufhin zu einem Solidaritätskonzert, das heute unter großer Beteiligung von Moabiter BürgerInnen stattfand.

Es wäre angemessen, dass in unserer Zeit, in der nach Stärkung der Demokratie gerufen wird und die Bewahrung der Menschenrechte eingefordert werden, diese Forderungen auch von der Politik aufgenommen werden.
red-