In einem Beitrag vom 6. Juli 2019 erinnert Andrea Westhoff im Deutschlandfunk an die Gründung des ersten Instituts für Sexualwissenschaft vor hundert Jahren. Magnus Hirschfeld eröffnet dieses Institut aus eigener Initiative in den Zelten 10. Obwohl die Aufklärung über Homosexualität und die Abschaffung ihrer Strafbarkeit – der berühmt-berüchtige § 175 – im Mittelpunkt seiner Bemühungen steht, geht sein Blick auch weiter zu Prostitution, Schwangerschaftsverhütung, Abtreibung und Geschlechtskrankheiten. Schon 1933 zerstören NS-Studenten das Institut, sein Lebenswerk, und zwingen ihn ins Exil.
Ralf Dose von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft berichtet im Interview über Hirschfelds Werk und die Gründung der jetzigen Gesellschaft im Jahr 1982 . Sie hat inzwischen ein ansehnliches Archiv anlegen können, hat eine Bibliothek aufgebaut und gibt Publikationen heraus, darunter die regelmäßigen Mitteilungen der Gesellschaft. Dass die Bemühungen um die gesellschaftliche Anerkennung von LGBT-Menschen auch weiterhin ihre Berechtigung hat, zeigen Bilder aus den letzten Wochen. Die Informationstafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Haus der Kulturen der Welt sind auf eine verletzende Art beschädigt worden. Diese Tafeln informieren über persönliche Schicksale aus der LGBT-Gemeinde.
Eine Ausstellung von Gleis 69 e.V. zu jüdischen Ärzten und Apothekern in Tiergarten ( im November 2019 ) geht ausführlich auf Magnus Hirschfelds Wirken ein.
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