Am 23.2.2017 berichtet der Tagesspiegel über ein Kinderbuch und ein Theaterstück, das daraus entstanden ist:
Am Nikolsburger Platz in Wilmersdorf liegt ein Stolperstein, einer von mehr als 7000 in Berlin. „Hier wohnte Gertrud Cohn. Geb. Ohnstein. Jg. 1876“, steht auf der quadratischen, in den Boden eingelassenen Erinnerungsplakette. „Deportiert 2.9.1942 Theresienstadt. Ermordet 29.9.1942 Treblinka.“ Birgitta Behr, Lehrerin an der Cecilien-Grundschule am Nikolsburger Platz, hat die Geschichte hinter dem Stolperstein recherchiert und ein Kinderbuch über Gertrud Cohns Familie herausgebracht. Erinnerung und das Lernen aus der Vergangenheit für unsere Zeit sind wichtige Themen an der Cecilien-Schule, die Patenschaften für elf Stolpersteine übernommen hat.
Gertrud Cohn lebte im Haus Nummer 4 am Nikolsburger Platz, ihr Sohn Ludwig mit seiner Frau Steffy und der kleinen, 1936 geborenen Tochter Susi gleich um die Ecke in der Holsteinischen Straße 28. Die Enkelin und ihre Eltern überlebten unter dem angenommenen Namen Collm die Nazi-Zeit in Berlin und an der Ostsee, weil ihnen gutwillige, mutige Menschen halfen. Das Haus Nummer 4 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
„Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4 und die Zeit der versteckten Judensterne“ von Birgitta Behr ist im Verlag Ars-Edition erschienen. ISBN: 978-3-8458-1525-1. Gebundene Ausgabe, 112 Seiten, 12,99 Euro. Empfohlenes Lesealter ab zehn Jahren.