Erst Hass in Worten – dann Hass in Taten

Wir kennen das Handbuch des Rassismus, des Weges in die Spaltung einer Gesellschaft, der Abschaffung des Rechtsstaates. Am Anfang steht verbaler Hass, die Kriminalisierung des Anderen, das Absprechen von Würde und Lebensrecht. Die genannten Begründungen halten in den seltensten Fällen einer genauen Prüfung stand. Fast in allen Fällen geht es um plumpen Machterhalt und Bedienung des eigenen Klientels. Lassen sich Menschen von den Haßtiraden oder Verschwörungstheorien zu Verbrechen gegenüber anderen Religionsgemeinschaften, fremden Ethnien oder sozialen Minderheiten verführen, distanzieren sich die verbalen Wegbereiter umgehend von ihnen.
So ist das auf offener Bühne vor den amerikanischen Zwischenwahlen, bei den Anschlägen in Florida und in Pittsburgh zu beobachten.
Ansätze dazu gibt es es aber auch in Europa, vor den bayerischen Landtagswahlen konnte man manch befremdenden Zungenschlag hören, dessen Botschaft sich dann in den sozialen Netzwerken vervielfachte. In Ungarn erkennt Viktor Orban in George Soros die Wurzel allen Übels, das im Land und in Europa zu beklagen ist. Dass ihm durch Soros Stiftungen ein Studium ermöglicht wurde, übergeht er geflissentlich.
Aber auch Donald Trump weiß genau, dass die Menschen aus Lateinamerika, die sich jetzt auf den Weg in die USA gemacht haben in der Hoffnung, der Armut und der Verfolgung zu entkommen, von Soros dabei finanziert werden.
Aufmerken läßt einen dagegen die Nachricht, dass Menschen aus Pittsburgh Trumps Besuch in der Stadt ablehnen. Sie haben offensichtlich mehr Gespür für ein angemessenes Verhalten in dieser Situation als ihr Präsident. Auch andere Politiker mochten Trump bei dieser leeren Geste nicht begleiten.
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