Das Haus der Kulturen der Welt verfolgt unter der Überschrift The Broken Archive ein Projekt, bei dem es sich mit Gesellschaften beschäftigt, die über keinen Zugang zu eigenen Archiven verfügen. Wie können solche Gesellschaften ihre eigene Geschichte und damit ihre Identität bewahren? Hat die Öffentlichkeit Anspruch auf solche Archive? Welche Rollen müssen in diesem Zusammenhang von zivilgesellschaftlichen Gruppen übernommen werden.
Gerade das 20. Jahrhundert mit seiner auslaufenden Kolonialgeschichte und seinen vielfachen geschichtlichen Umbrüchen im Gefolge der beiden Weltkriege stellt ein Beispiel für die Verwundbarkeit der Archive und damit auch für die Manipulierbarkeit von Geschichte dar.
Das Künstlerkollektiv Fehras Publishing Practices stellt seine Arbeit anhand von verschiedenen Beispielen vor. Unter anderem zeigt Rona Sela ihren Film Looted & Hidden – Palestinian Archives in Israel (2017), der Material aus dem jüdisch-arabischen Konflikt vor 1948 zeigt, ebenso Szenen von der Vertreibung der arabischen Bevölkerung bei der Staatsgründung Israels und vom Einmarsch der Israelischen Armee in den Libanon.
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