Unter dieser Überschrift schreibt Malte Lehming im Tagesspiegel vom 2. Februar 2019 einen umfangreich recherchierten Artikel über neue Koalitionen zwischen rechts gerichteten Parteien in Europa, der augenblicklichen, israelischen Regierung Netanjahu und der mit ihr verbundenen Siedlerbewegung.
Man fragt sich, wer sind ihre gemeinsamen Feinde? Nach Frau von Storch / AfD in einem Radiosender, der der Siedlerbewegung nahesteht, der Islamismus und der Antisemitismus. So wirbt ebenfalls Daniel Pipes, ein anti-islamischer amerikanischer Historiker und Publizist für die Zusammenarbeit zwischen der Regierung Netanjahu und rechtsgerichteten Regierungen Europas, für die Ablehnung größerer Einwanderung und von Multikulturalismus. Das nächste Treffen der Visegrad-Staaten findet demnach auch im Februar in Jerusalem statt.
Früher respektierte die israelische Außenpolitik die Einschätzungen der jüdischen Gemeinden vor Ort und vermied die Zusammenarbeit mit Kräften, die keinen „Koscherstempel“ hatten. Das hat sich jetzt geändert.
Wer sich nicht die Mühe macht, die Zusammenhänge der unterschiedlich am Nahostkonflikt Beteiligten zu analysieren, die Geschichte und die Ursprünge seiner Entstehung gegenwärtig zu haben, der kommt schnell unter Druck, wenn andere, absichtlich oder leichtfertig, anfangen die Begriffe Antisemitismus, Antizionismus, Antjudaismus, Antiisraelismus oder Kritik an der aktuellen israelischen Politik miteinander zu vermengen. Davor warnt auch dringend Jeremy Ben Ami, der Präsident der liberalen jüdischen Rechtsanwalt-Vereinigung J Street. Er sieht eine zunehmende Entfremdung der jüngeren politischen Klasse in den USA gegenüber Israel, dabei ist auch die jüdischen Diaspora in den USA in Teilen miteingeschlossen.
Die Stellungnahme von Ronald S. Lauder vom August 2018 in der New York Times bleibt immer noch aktuell.
Ob die Regierung Netanjahu den möglichen, schleichenden Verlust an amerikanischer Unterstützung durch neue Bundesgenossen vom rechten Spektrum in Europa ausgleichen kann, ist eher ungewiss.
TOL-