Wir beobachten mit Sorge, wie in diesen Tagen Hass und Aggression gegenüber anderen Religionen und Ethnien zum Ausdruck kommen und gleichzeitig instrumentalisiert werden. Das hat seinen Grund vor allem in fehlendem Wissen und fehlender Begegnung mit fremden Menschen.
Deshalb begrüßen wir die Arbeit von Gleis 69 e.V., bei der Jugendliche unmittelbar an die Geschichte des Dritten Reiches herangeführt werden. Durch Begegnung mit authentischen Orten und durch Bezug auf den eigenen Wohnort wird Geschichte greifbar und begreifbar.
Damit wird auch der Verlust spürbar, den wir alle durch die weiterhin unfassbare Ermordung jüdischer Bürger ertragen müssen. Auch in Zukunft haben wir die Aufgabe, an das frühere, vielfältige jüdische Leben in unseren Städten und in unserem Land zu erinnern.
Ich wünsche deshalb dem Verein Gleis 69 auch weiterhin viel Erfolg bei seiner wichtigen Aufgabe.
Dr. Ruth Röcher
Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz